Lauter kleine Abschiede

Es war längst überfällig in meinem Arbeitszimmer auszumisten und aufzuräumen. Zu viel hatte sich seit meiner Verrentung (die ist nun auch schon elf Jahre her!) In Schubladen und unübersichtlichen Stapeln angesammelt. Bei manchen Dingen ist es mir schwer gefallen, sie auszusortieren und zu entsorgen – es hängen halt Erinnerungen daran und so kam es zu einer Reihe kleiner Abschiede.

Das gilt zum Beispiel für einen Laptop Siemens Fujitsu Lifebook B im Format heutiger Tablets. Eine Besonderheit war die Stiftbedienung. Dieser Laptop war mir viele Jahre ein treuer Begleiter auf Tagungen und für viele Kolleginnen dann ein Blickfang, weil sie kaum glauben konnten, dass mit so einem kleinen Gerät tatsächlich sinnvoll gearbeitet werden konnte. Nach nun 24 Jahren hat er seinen Geist (sic!) endgültig aufgegeben und ist dem Recyceln zugeführt worden. Weiterlesen

Die Schildkrötengrafik

Nachdem sich länger nichts Wesentliches auf dieser Website getan hat, möchte ich heute auf einen längeren Beitrag zur Schildkrötengrafik im Blog Programmieren für Alle hinweisen. Denn nach Jahren habe ich das Buch Mindstorms von Seymour Papert (1928-2016) wieder entdeckt (Papert, 1980, 1982). Er entfaltet darin seine Sicht des Computers als geistiges Werkzeug und wie Kinder sich dieses Werkzeug mit Hilfe von Logo erschließen können.

Als zentrale Komponente von Logo wurde ab 1970 die Schildkrötengrafik (Turtle graphics) eingeführt, durch die mit einfachen Grundbefehlen ansprechende und komplexe Grafiken erzeugt werden können. Einige seiner Grundprinzipien habe ich in dem Beitrag aufgegriffen und mit interaktiven Beispielen illustriert. Zum Verständnis ist es empfehlenswert, sich den Programmcode anzusehen. Alle Beispiele sind in der Sammlung Logo Classics auf der Snap!-Community-Seite zu finden.

10 Jahre konzeptblog

konzeptblog2006Fast hätte ich mein eigenes Jubiläum verpasst! Heute vor genau 10 Jahren habe ich den ersten Beitrag im konzeptblog frei geschaltet. Das war der Beginn des Aufbaus meiner eigenen Webpräsenz, die sich inzwischen in die Website (als Startseite), dazu konzeptblog, SoftwareMuseum, Programmieren für Alle und seit Januar 2015 noch Digital Art ausdifferenziert hat. Weiterlesen

32 Jahre Apple IIc

Gerne weise ich in meinem SoftwareMuseum (in dem sich aber auch etliche Hardware-Museumsstücke befinden) auf besondere Jahresdaten der IT-Geschichte hin. Derer gibt es inzwischen viele in rascher Folge. In der Rubrik This Day in History des Computer History Museum findet sich fast für jeden Tag des Jahres ein berichtenswertes Ereignis. Dem will ich hier nicht nacheifern, aber der heutige Tag ist insofern bemerkenswert, weil genau vor 32 Jahren von der Firma Apple der Apple IIc vorgestellt wurde. Und das ist mein Lieblingsrechner aus der 8-Bit-Ära in meinem kleinen Apple-Hardware-Museum:

AppleIIcDer Apple IIc ist die portable Version des klassischen Apple IIe-Standardmodells. Er bekam den 65C02-Prozesor, 128 KB RAM, ein 5,25-Zoll Diskettenlaufwerk mit 140 KB Speicherkapzität und etliche Anschlüsse für Periherie (Drucker, Modem, Video- und Audio-Ausgänge). Sogar eine Maus konnte angeschlossen werden, ein Tribut an den kurz zuvor vorgestellten Apple Macintosh. Weiterlesen

Computer-Museen

Wenn ich schon mein eigenes (Online-) SoftwareMuseum vernachlässige, so möchte ich wenigstens auf einige reale besuchenswerte Computer-Museen hinweisen …

binariumAnlass ist die für dieses Jahr angekündigte Eröffnung des BINARIUM in Dortmund, eines Deutschen Museums der digitalen Kultur zur Geschichte der Entwicklung von persönlichen Computern und Spielkonsolen. Daneben gibt es doch ein paar etablierte Einrichtungen, die über die Computer-Abteilungen in Technik-Museen hinausgehen: Weiterlesen

Heftbeilagen 1960 bis heute …

Bildschirmfoto 2015-12-26 um 11.24.12Rechtzeitig vor den ruhigeren Tagen zwischen den Jahren ist bei mir das erste Magazin mit beigelegtem Computer eingetroffen. TheMagPi – The official Raspberry Pi magazine Issue 40 enthält als Beilage den Raspberry Pi Zero, das Ganze für £ 5.99. Dort wird auf Seite 15 denn auch gleich die Geschichte der digitalen Heftbeilagen illustriert, die von den flexiblen 8″-Disketten (mit 180 KB Speicherkapazität), später den 5,25″- und 3,5″-Disketten, über CDs bis zu den DVDs reichen. Weiterlesen

30 Jahre Windows

Wenn ich bei Heise lese und daran erinnert werde, dass Windows genau heute vor 30 Jahren auf den Markt kam, dann kann man sich im Nachhinein nur wundern, welche Umstände, auch Zufälle, Animositäten und geschäftliche Tricksereien dazu beigetragen haben, dass Windows am Ende zum erfolgreichsten Produkt von Microsoft wurde. Weiterlesen

25 Jahre Photoshop

PSPAlette2-54x300An meinem Beitrag vom 19. Februar 2010: Photoshop brauche ich eigentlich nichts zu ändern, außer dass es inzwischen 5 Jahre länger sind, seit das Programm Photoshop (PS) auf den Markt gekommen ist …

Neuere Beiträge zum 25-jährigen gibt es heute beim Spiegel, bei der ZEIT, bei Heise, bei t3n, der New York Times und natürlich bei Adobe selber.

Ob Photoshop tatsächlich Bildästhetik und menschliche Selbstwahrnehmung umgewälzt hat? Im professionellen Bereich läuft ohne PS wohl nichts mehr, aber in anderen Bereichen wird der Einfluss vielleicht überschätzt. Wie viele Nicht-Profis haben sich in die übergroße Funktionalität wirklich eingearbeitet und können damit herausragende Ergebnisse erzielen? Als ambitionierter Fotoamateur habe ich jedenfalls PS fast nie genutzt und bin bei der Bildästhetik so altmodisch, dass meine Fotos beim Fotografieren „komponiert“ werden und ohne Nachbearbeitung bestehen können.

Update 21.2.: Terry White zeigt in einem kleinen Video-Tutorial wie Photoshop 1.0 funktioniert hat (in einem Emulator des klassischen Mac OS 7.5.3). Es wurde damals auf einer einzigen 800 KB -Diskette ausgeliefert! Erhellend für alle, die jünger als 25 sind oder sich erst später mit PS befasst haben 😉

40 Jahre Intel 8080

Obwohl ich weder Informatiker noch Ingenieur bin, die technischen Details von Mikroprozessoren und Computerarchitekturen deshalb nicht verstehe, habe ich großen Respekt vor den Leistungen der Entwickler. Deren Produkte ermöglichen ja erst, dass wir heute mit Computern, Notebooks und Smartphones Dinge erledigen können, die in der Pionierzeit nur Visionäre für möglich hielten.

Inzwischen ist also der Mikroprozessor 8080 von Intel 40 Jahre alt (genauer fast 41, denn er kam im April 1974 auf den Markt). Er ist insofern von besonderer Bedeutung, als er in den ersten für Hobbyisten erschwinglichen Mikrocomputern eingesetzt wurde, wie z.B. dem MITS Altair 8800. Die Abkömmlinge, insbesondere die x86-Linie der Intel-Prozessoren, begründete dann den Siegeszug der IBM-kompatiblen PCs.

IntelsProzessorenHintergrundinformationen zur Mikroprozessorentwicklung beschreibt Lamont Wood. Dort habe ich auch den Link zu Intels Übersicht der Evolution einer Revolution (seiner Prozessoren) gefunden, natürlich mit dem Hinweis, die Revolution geht weiter

Tagungsbericht: Digitale Archivierung

Am 14.11.2014 konnte ich in Karlsruhe am ZAK/CODIGT (Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft, Center of Digital Tradition) an der Tagung Digitale Archivierung – Auftrag und Umsetzungsstrategien teilnehmen. Für mein bescheidenes privates Projekt SoftewareMuseum bekam ich die Möglichkeit, mein Vorhaben theoretisch und methodisch in aktuelle Entwicklungen einzuordnen und  jede Menge Anregungen und praktische Tipps für mein weiteres Vorgehen.

Zumindest die Frage, welche Digitalia als archivierungswürdige Kulturgüter bezeichnet werden müssen, habe ich für mich im Falle der Lernsoftware positiv beantwortet, spiegeln deren Vertreter doch zeitgebundene lerntheoretische Positionen, gestaltungsmäßige Paradigmen und z.T. durchaus auch das Ausloten technischer Möglichkeiten im Lehr-/Lernkontext wider. Den Archivaren fühle im mich insofern nahe, weil sie ja großteils bestimmen, was bewahrenswert ist. Zwar gilt es für sie, manche gesetzliche Regelungen zu beachten, aber, wie ein Redner betonte, besteht ihre Tätigkeit weniger im Aufbewahren, denn im Aussortieren (sozusagen eine archivarische Kernkompetenz). Auch ich habe meine Sammlung von ursprünglich ca. 1.200 Objekten auf derzeit ca. 500 Objekte reduziert (nicht zuletzt bedingt durch schieren Platzmangel). Ich habe dabei versucht, dem Grundsatz zu folgen, einerseits Zeittypisches, andererseits Besonderes und Herausragendes zu bewahren. Weiterlesen