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Meine Beobachtungen und Notizen zur 10. International Scratch Konferenz, Bordeaux 2017
Letzte Woche besuchte ich die Scratch2017-Konference in Bordeaux. Es war das zweite Mal, dass ich die Gelegenheit hatte, die Scratch-Community zu treffen (nach der Scratch2015-Konference in Amsterdam). Ich hoffte natürlich, dass es genauso spannend und anregend wie in Amsterdam würde … und ich bin nicht enttäuscht worden. Ich habe nicht vor, alle Vorrträge und Sessions zu beschreiben, die ich besuchte. Das waäre einfach zu viel. Ich beschränke mich auf die Höhepunkte.
Zunächst die Keynotes. Gleich bei der Eröffnung im Cap Sciences gab Brian Harvey einen kurzen geschichtlichen Abriss der Entwicklung von Logo über Srcatch bis hin zu Snap!. Dabei hob er die Möglichkeiten bereits der frühen Logo-Versionen hervor und benannte demgegenüber die Defizite von Scratch. Ich hoffe die Entwickler von Scratch 3.0 haben gut zugehört; ihre Schwerpunkte scheinen bisher woanders zu liegen, wie in der Scratch 3.0 Vorschau deutlcih wurde.
Visuelle Dokumentation der Konferenz, hier: Poster Session in LaRue (info@getekendverslag.nl)
Ein Höhepunkt war gleich zu Anfang Zoe Philpotts Hommage an Ada Lovelace, später dann noch übertroffen von ihrer Vorstellung am Abend im Marché des Douves.
Ein ähnliches Highlight für mich war Sam Aarons Keynote über Sonic Pi – Live Coding Education. Sein Ansatz, das Programmierung kreativ über das zu Komponieren von Musik zu lernen, hat mich entfernt an mein eigenes Vorgehen bei der Computerkunst erinnert
Die Keynote von Mitch Resnick The Seeds that Seymour Sowed steht für mich in enger Verbindung mit der die Konferenz abschließenden Präsentation Africa has something to share. Gerade diese hat eindrücklich gezeigt, das Scratch mehr ist als eine Programmierumgebung, nämlich eine Community und ein Ansatz des Lernens, die Auswirkungen auf das Leben der Einzelnen und ihrer Lernumgebung haben können.
Ansonsten muss ich gestehen, dass es für mich weniger eine Scratch-Konferenz als eine Snap! -Konferenz war, denn fast alle Sessions, die ich besuchte, behandelten neue Möglichkeiten von Snap!. Das war für mich aber überhaupt kein Manko, im Gegenteil, verwende ich doch für mein aktuelles Projekt genau diese Scratch-Variante.
Besonders anregend fand ich die Projekte NetsBlox und Schleswig-Holstein von Yoshiki Ohshima, mit denen es möglich wird, kollaborativ zu arbeiten und vernetzte Anwendungen zu erstellen. Wenn ich es richtig verstanden habe, können damit ja nicht nur verteilte Anwendungen erstellt werden, sondern sie unterstützen auch das gemeinsame Arbeiten an grafischen Projekten. Genauso spannend finde ich die Aussicht, dass Snap! richtig objektorientiert werden soll, wie es Jens Mönig in einer Session vorführte … und schließlich zeigte Dan Garcia das World’s Fastest Fractal Drawing Program – eindrucksvoll!
Es bleibt noch nachzutragen, dass meine Beiträge zur Scratch2017 sehr gut aufgenommen wurden. Sowohl bei der Postersession als auch nach meinem Vortrag „Recoding and Remixing ComputerArt““ habe ich sehr ermutigende Rückmeldungen zu meinem Projekt erhalten. Ich fühle mich jetzt verpflichtet, es zu einem guten Ende zu bringen 😉
PS: Übrigens, könnte es typisch für die Diskussion über IT an Schulen in Deutschland sein, dass so wenige Teilnehmer von dort registriert waren!?
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