Als der Apple Macintosh 1984 auf den Markt kam, war das Erscheinungsbild der grafischen Oberfläche des Betriebssystems und der Anwendungsprogramme von den Icons und der Systemschrift Chicago geprägt. Verantwortlich dafür war Susan Kare, die als Grafikdesignerin Mitglied des ursprünglichen Macintosh-Entwicklerteams war. Mit der Schrift Chicago und den schwarz-weißen Icons hatten die Apple-Rechner der Macintosh-Reihe jahrelang (von 1984 bis 1997) ein gleichbleibendes, charakteristisches Erscheinungsbild. Zwar wurden Icons für die Gestaltung der grafischen Benutzeroberfläche schon mit dem Xerox Star eingeführt, aber erst beim Macintosh erhielten sie ihre typische – an ein 30*30-Gitter gebundenes – Aussehen.
Viele ihrer Icons sind bis heute – nun mit höherer Auflösung und Farbe – in Gebrauch. Alle nachfolgenden GUIs (wie z. GEM, Atari TOS und natürlich Windows) haben mit vergleichbaren Icons gearbeitet; insofern war Susan Kare durchaus stilbildend für die Interaktion mit Rechnern der letzten 30 Jahre.
In einem Vortrag bei der EG-Conference (Entertainment Gathering) hat Susan Kare die Anfänge ihrer Arbeit bei Apple und darauf folgende Aktivitäten geschildert und mit Originaldokumenten illustriert, geprägt von einem subtilen Humor, der sich auch in manchen ihrer Icons wieder findet …
Ihr legendäres Skizzenbuch enthält deutlich mehr, als was in die GUIs Eingang gefunden hat, denn, wie sie in einem Interview anmerkte: For each icon that ends up in a program, she said, two or three others are rejected. „I always have many more images than actually ship,“ she added. „The image graveyard is littered with things that might have been.“