Animierend: Animierte Bilder

Nur einen Bruchteil der 1000 (Kurz-)Filme des 21. Internationalen Trickfilm Festival konnte ich an dem Tag meines Besuchs in Stuttgart sehen. Es war trotzdem anstrengend genug, bei schönstem Frühlingswetter in den abgedunkelten Kinosälen zu sitzen. Neben meinem allgemeinen Interesse an Animationsfilmen (unter diesem Stichwort sind heute deutlich mehr Informationen zu finden, als unter dem altem Begriff (Zeichen-)Trickfilm, der eben meist auf gezeichnete Varianten abhebt), wollte ich möglichst auch etwas für die pädagogische Anwendung Erklärvideos mitnehmen (mein Tweet vom 23.04.14):TweetITFS2014Beeindruckend war wieder die ungeheure Vielfalt der Animationstechniken, die Anwendung fanden, von klassischen Stop-Motion-Filmen (mit Puppen, Collagen u.a.) bis hin zu 2D-/3D-Computeranimationen. Ganz so vielfältig geht es bei Lehr-/Lernanwendungen sicher nicht zu, obwohl auch dort sehr unterschiedliche Techniken zu finden sind, wie z.B. die Legevideos von Common Craft, die Whiteboard-Zeichnungen von RSA Animate (vgl. auch die Übersicht bei Schön & Ebner, 2014, und ganz praktisch bei Sandra Schön, 2014), aber durchaus auch 3D-Computergrafik im medizinischen Bereich (sogar erhältlich als Apps für Smartphones).

Danny Boy

Danny Boy

In Stuttgart habe ich u.a. den Kinderfilm Der Junge der ein Bär sein wollte (76’) von  Yannick Hastrup in klassischer Zeichentricktechnik gesehen sowie Danny Boy (10’) von Se-Ma-For, einer polnischen Puppentrick-Schmiede. Beide haben mich beeindruckt mit einer angemessen umgesetzten Geschichte, bei der die Charaktere eine nachvollziehbare Entwicklung durchlaufen.

Bei etlichen der im Wettbewerbsprogramm laufenden Kurzfilme, die ich gesehen habe, konnte dagegen die technische Perfektion über eine magere und (jedenfalls mir manchmal) unverständliche Geschichte nicht hinweg täuschen. Eindrucksvoll dagegen, weil die Geschichte stimmig umgesetzt ist, SONNTAG NULL von Jochen Kuhn, obwohl es nur mehr oder weniger statische Zeichnungen mit Ken-Burns-Effekt und leichten zeichnerischen Veränderungen sind. Gerade Kurzfilme verlangen offensichtlich großes Geschick, die Entwicklung einer (kurzen) Geschichte und ihre filmische Umsetzung, mithin auch die Wahl und den funktionalen Einsatz der technischen Mittel, in Einklang zu bringen.

Bei Lehr-/Lernvideos wird dann natürlich die Adressatenorientierung und die konsistente Darstellung vorrangig. Dazu lese ich gerade das Buch The Art of Explanation von Lee Lefever, das dazu gute Überlegungen vorstellt. Sehr lesenswert, deshalb dazu hier in Kürze mehr …

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