Meine #gmw14

Nach zwei Jahren Pause hatte ich dieses Mal Gelegenheit wieder an der GMW-Jahrestagung 2014 in Zürich teilzunehmen, dem  (laut Beat) „Familientreffen“ aller am Medieneinsatzes an Hochschulen Interessierten. Einschließlich der Pre-Conference waren es dann insgesamt vier Tage, gefüllt mit sehr unterschiedlichen Formaten. Obwohl manche Tagungsthemen nicht mehr bei mir im Focus stehen, war ich positiv überrascht, dass meine persönliche Agenda von Anfang bis Ende mit interessanten Beiträgen gefüllt war.Beats TweetDie ersten beiden Tage habe ich mit Ausnahme der Keynote von Brandt & Bachmann (Beitrag im Tagungsband nachlesen lohnt sich!) nur interaktive Formate erlebt. Dabei war der Workshop Digitale Lernräume an Hochschulen schaffen: E-Learning-Strategien und Institutionalisierungsaspekte ein seltsames Déjà-vu-Erlebnis, denn über die dort behandelten Punkte wurde schon vor über 10 Jahren nach Auslaufen der Förderprogramme des Bundes und der Länder schon einmal intensiv diskutiert. Die anschließende Hands-on-Session zu Maker Spaces in Schulen bot dann Gelegenheit, ganz praktisch mit vielfältigen Werkzeugen zu basteln (z.B. LilyPad). Ich hätte mir nach der sachkundigen Einführung, die dem Basteln vorausging, danach allerdings eine abschließende Diskussion gewünscht …

Die spontanen Sessions bei EduCamp meets #gmw14 waren gut besucht von diskussionsfreudigen TN; jedenfalls die beiden, an denen ich teilgenommen habe (Inverted Classroom und Vortragsstile). Besonders erfreulich – nicht nur für die Daheim Gebliebenen, sondern auch für uns TN zur Rekapitulation – dass die Ergebnisse mit zusammenfassenden Videos und Etherpad-Mitschrieben dokumentiert wurden (zentraler Zugriff hier).

Vom „klassischen“ vortragsorientierten Tagungsprogramm möchte ich die Beiträge von Peter Baumgartner bzw. Nicola Würffel hervorheben, weil sie sich jeweils der Mühe theoretischer Annäherungen unterzogen haben (bei Peter sind es die didaktischen Entwurfsmuster, bei Nicola Modelle zum Blended Learning). Das ist auch beim Nacharbeiten manchmal mühevoll, aber lohnenswert.

Spannend war die Diskussion nach der Präsentation von Beat Döbeli Honegger und Michael Hielscher zur FrageTagungsbände als Diskussionsräume? Denn die Vorab-Diskussion der Beiträge im online bereits verfügbaren Tagungsband wirft natürlich Fragen auf. Kann/muss ich voraussetzen, dass alle meinen Beitrag schon gelesen haben?  Welche Rückwirkungen hat das auf Tagungsgestaltung? Welche Rolle kommt dann noch der Präsenzsituation während der Tagung zu? Wäre es nicht konsequenter, den Tagungsband erst später in Print-Form zu veröffentlichen, wenn Kommentare und Diskussion eingearbeitet wurden? Dazu gibt es keine finalen Meinungen, aber ich finde es toll, dass die GMW eine der ersten (die erste) wissenschaftlichen Gesellschaften ist, die diesen möglichen Wandel praktisch und reflektiert angeht.

Das „Drumherum“ bei einer Tagung ist immer wichtig für das Community-Building. Dafür kann man Klaus Rummler und seinem Team nur gratulieren. Sie haben eine angenehme Atmosphäre geschaffen, genügend Raum (wörtlich und zeitlich) für Pausen gelassen und passende Räumlichkeiten für die unterschiedlichen Formate bereit gehalten.

VortragJWIch selbst war dann auch nochmal aktiv. Einer kleinen Züricher Tradition folgend bot ich beim Conference Dinner einen nicht ganz ernsten fachlichen Beitrag, nämlich einen Rückblick auf 60 Jahre Bildungstechnologie: Vom CUU zum MOOC – ein Rückblick in Kürze(ln). Eine Doku dieses „quizbasierten“ Rückblicks findet sich drüben in meinem Museums-Blog.

Gefreut GMWFellowhabe ich mich über die anschließende Überreichung der GMW-Fellow-Urkunde durch den GMW-Vorsitzenden Prof. Thomas Köhler.

 

 

Beats TweetÜberrascht wurde ich dann zwei Tage später von der Nachricht, dass es sich eigentlich um die Ernennung zum Ehrenmitglied der GMW gehandelt hatte. Das hat mich dann doch bewegt, war und ist die GMW doch seit zwei Jahrzehnten meine wichtigste fachliche Community, der ich aber nicht nur inhaltliche Impulse verdanke, sondern auch viele dauerhafte persönliche Kontakte und Freundschaften.

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