Bloggen oder nicht Bloggen? Weiterwursteln, Aufhören oder Neustart?

Seit knapp 8 Jahren blogge ich. Zugegebenermaßen in letzter Zeit mit unterdurchschnittlicher Frequenz. Damit geht es mir ähnlich, wie einigen Mitbloggern in meiner Blogroll. Michael Kerres hatte lange Pause; seit Oktober 2013 hat er wieder neu angefangen. Peter Baumgartner hatte immer wieder lange Pausen bis fast eruptiv neue Beiträge erschienen. Dagegen sind z.B. Gabi Reinmann oder Beat Döbeli gleichbleibend regelmäßig aktive Blogger.

Für meine Inaktivität gab es mehrere Gründe. Im Ruhestand verschieben sich naturgemäß Interessen. Mit zwei längeren Artikeln zu cMOOCs habe ich 2013 die engeren fachlichen Aktivitäten abgeschlossen. In den Vordergrund ist seither mein Interessen am Programmieren (für Alle), daneben aber auch mein Software-Museum und die Arbeit an elektronischen Büchern getreten. Dazu kamen vermehrt technische Probleme. Aus historischen Gründen hatte ich unterschiedliche Systeme für meine Website joachim-wedekind.de (Joomla) bzw. für konzeptblog.joachim-wedekind.de (WordPress) verwendet. Das wollte ich schon lange bereinigen. Hinzu kam der Kampf mit zunehmendem Spamaufkommen; wohl nicht zuletzt, weil ich mit total veralteten Software-Versionen gearbeitet habe.

Deshalb stellte sich die Frage, wie weiter? Lohnt sich eigentlich der Aufwand bei doch eher unsicherer Leserbindung? Wobei ich nie Webstatistiken geführt habe. Aber verändert hat sich, dass, wenn früher Kommentare die Rezeption der Beiträge signalisierten, dies heute eher über entsprechende Twitter-Erwähnungen merkbar wurde.

Unter dem Strich bin ich zu dem Entschluss gekommen, bis auf Weiteres weiter zu bloggen, mit veränderten Themenschwerpunkten (Kategorien), aktueller Software und neuem Layout (das sich wohl noch ein wenig entwickeln wird). Auf ein Neues also …

Nachtrag: Ich bin dabei, alte Website und alten Blog als eBook in ein Archiv zu packen (die Sicherung und Überführung in eine neue Datenbank war mir technisch zu kompliziert und aufwändig). Dabei habe ich wieder mal festgestellt, dass das Web doch jede Menge vergisst. Etliche Links waren tot und nicht wieder zu beleben.

Nachtrag 8.4.14: Beat hat natürlich recht, wenn er mich (per Mail) darauf hinweist, dass ich mit dem Löschen bzw. Neustart des Blogs selber etliche Linkleichen produziere. Immerhin versuche ich mit den elektronischen Archiven den Verlust etwas zu minimieren.

3 Gedanken zu „Bloggen oder nicht Bloggen? Weiterwursteln, Aufhören oder Neustart?

  1. Lieber Joachim,
    „Lohnt sich eigentlich der Aufwand?“ Vermutlich gibt es darauf keine Antwort und vermutlich stellen deswegen viele diese Frage als Auftakt zum Aufhören. Umso mehr freut es mich, dass du uns als Blogger erhalten bleibst! Ja, es kostet Zeit zu entscheiden, über WAS man schreibt und WARUM man das macht; es kostet Zeit, die eigenen Gedanken zu formulieren, und ich selbst habe es in den letzten Monaten oft mit dem Bewusstsein getan, dass ich die Zeit eigentlich für etwas anderes verwenden müsste. Und trotzdem bin ich froh, das Bloggen nicht eingestellt zu haben. Vielleicht ist es diese bewusste Zeitverschwendung, ohne zu wissen, ob es sich lohnt, gerade das Besondere daran, hartnäckig einen Blog zu führen 😉
    Gabi

    • Liebe Gabi,
      da bin ich noch am Basteln und Experimentieren mit dem „neuen“ konzeptblog und schon ein Kommentar 😉 Vielen Dank für die Ermunterung!
      Bei der Archivierung des Altbestandes ist mir nochmal deutlich geworden, dass eine wichtige – wenn nicht die wichtigste – Motivation zum Bloggen sowieso die Dokumentation von Ideen, Überlegungen und Informationsquellen für mich selber ist. Es sind, wie Peter sie so schön genannt hat, Gedankensplitter, die sonst weniger durchdacht und ausformuliert in den privaten Datenhalden verschwinden würden. Und wenn sie so auch noch für externe LeserInnen interessant werden, umso besser.

  2. Pingback: 10 Jahre konzeptblog | konzeptblog

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